"...die anderen Bilder will ich auch, von mir aus auch unbearbeitet..."

21.10.2015 22:21

Bild(er)/Album nicht gefunden.

( Foto: Tino Schulz) 

„….die restlichen Bilder kannst du mir ja unbearbeitet schicken…“

Diesen Satz muss ich leider immer wieder hören. Eine kurze Erklärung:

Ich mein, klar könnte man als Auftraggeber denken: „ …. Es wird doch wohl kein Problem sein einfach die restlichen Bilder mit dazu zupacken. Muss auch nichts dran gemacht werden. Einfach nur so als Erinnerung, wäre doch schade um die schönen Motive…Wir haben schließlich 200 Bilder gemacht. Jetzt soll ich mich für 10 entscheiden?….“

ABER:
Bei einem Fotoshooting entstehen durchschnittlich etwa 200-300 Bilder.
Neben den Finalen Fotos sind da natürlich auch mal Bilder dabei, bei dem die Augen geschlossen waren, das Bild unscharf wurde, verwackelt, schief und und und.
Wenn ich dir jetzt auch diese Bilder, unbearbeitet, dazu gebe, begebe ich mich in die Gefahr das ein anderer diese Fotos sieht und sich denkt: „Was ist denn da passiert? Ist ja voll schief und unscharf? Da geh ich lieber zu einem anderen Fotografen.“. Kurzum: Es wirft ein falsches Licht auf mich und mein Handwerk.

Ich bearbeite und retuschiere jedes Foto, welches wir ausgemacht haben, mit viel Herz und Liebe zum Detail und durch weitere Bearbeitungen bekommen die Fotos letztendlich meine Handschrift. Die Handschrift, die dich damals veranlasst hat, bei mir Bilder machen zu wollen.
Und die fehlt natürlich auf all den „Ausschuss-Bildern“.

Wenn du mehr Fotos, als die ausgemachten, haben möchtest, musst du sie auch bezahlen, da diese wiederum bearbeitet und konvertiert werden (müssen).
Es ist nämlich so, das meine Kamera die Fotos in einem hochauflösendem „Raw-Format“ speichert. Mit diesen Dateien könnt ihr adhoc nichts anstellen, da diese reine Sensor-Daten meiner Kamera beinhalten die von Standart-Programmen und Apps nicht unterstützt wird.

Aus diesen Gründen kann ich nicht „einfach mal eben so“ alle restlichen Bilder unbearbeitet weitergeben.

Es wäre so, als würdet ihr zum Bäcker gehen, 3 belegte Brötchen kaufen, aber noch 20 einfache Semmeln gratis dazu haben wollen. Natürlich sind diese Semmeln nicht belegt, aber haben ebenfalls Arbeit gemacht, die bezahlt werden muss.

Also: Nicht verzagen, Tino fragen. Es gibt immer eine Lösung über die man reden kann. Solange jeder den Standpunkt des anderen kennt.